Mittwoch, 25. April 2018

Sleep - The Sciences.

Sleep haben im Genre Stoner Rock/Doom unglaublich viel bewirkt: Den unterhaltsamen und (Anfang der 70er-Jahre) noch unerhörten Okkultismus von Black Sabbath und den utopischen Wüsten-Eskapismus von Kyuss haben sie in den 1990er-Jahren in eine Art neuer Mystizismus verwandelt. Das war damals aber wohl weniger irgendeiner Art von missionierender Esoterik geschuldet, sondern dem erheblichen Konsum von bunten Pillen und grünem Zauberkraut da schleicht sich die Beschäftigung mit Buddhismus und anderen bereits totgeglaubten Hippie-Tugenden vermutlich wie von selbst ein. Und: Als Stoner kann/will man natürlich auch keinen rasenden Speedmetal spielen, so zumindest stellt sich euer Bloghost vor, wie man zu diesem herrlich rumpelnden, ur-gemütlichen Sound kommt, den Sleep damals zu einem Standard gemacht haben.

Sleep anno 2018 (Photo from blabbermouth.net)
Nach zwei Jahrzehnten voll Stonertum, Drogen, Flucht ins Kloster, Labelstreitereien, Soloausflügen und noch mehr Drogen und Stonertum haben Sleep nun also wieder mal geruht, einen ihrer raren Releases an das geduldig wartende Stoner-Volk weiterzugeben. Natürlich hat "The Sciences" keine Neuheiten zu bieten, das wäre ja auch musikalischer Selbstmord, ausleben tun sich die Bandmitglieder sowieso in ihren Soloprojekten. Aber ganz egal, Sleep brauchen das Rad ja nicht mehr neu erfinden.

Sleep Live in New Orleans 2018 (Photo by Josh Brasted/FilmMagic)
Auf "The Sciences" sind einige Tracks zu hören, die Sleep auf ihren Konzerten der letzten Jahre bereits live gespielt haben. Deswegen ist die Doom-Maschine auch so wahnsinnig geölt und flutscht auf der grünen Autobahn direkt in das Hirn hinein. Dabei hat man aber erfreulicherweise soundtechnisch nicht geschlafen die Balance, die alten Rumpel-Tugenden mit einem wesentlich druckvolleren Sound zu verbinden, ist absolut geglückt.

Also: Fenster und Türen verrammeln, Lavalampe anwärmen, Pfeifchen anzünden und Kopfhörer auf es erwartet euch ein wunderbarer Trip nach La-La-Land garniert mit viel Spaß (Giza Butler!) und sexy Psychedelik. 10 von 10 Dabs!


In Deutschland spielen Sleep dieses Jahr nur eine Handvoll Konzerte, z.b. am 19.05 in der Markthalle Hamburg, und am 25.05 im SO 36 in Berlin (dafür hab ich Karten, yaiii!)

Den Release kannst du hier bestellen: The Sciences [Explicit]


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