Dienstag, 4. September 2018

Kung Fu!


KUNG FU! Kaum ein anderes Wort bringt die Augen eures Bloghosts so zum Leuchten wie dieses! Und das immer noch, nach so vielen Jahren. Die entsprechenden Filme, Videospiele und Comics begleiten mich schon mein Leben lang. Die Serie mit David Carradine. Der legendäre Song von Carl Douglas. Die Kultfilme mit Bruce Lee (oder wahlweise mit seinen Klonen Bruce Le, Bruce Li und wie sie alle hießen, alleine das ein unfaßbar geniales Thema ¹), “Die 36 Kammern der Shaolin” und alles andere von den grandiosen Shaw Brothers aus Hongkong. Mein ewiger Lieblingsfilm: “Die 7 goldenen Vampire” aus den britischen Hammer Studios. Und natürlich die ultimative Verneigung, “Kill Bill” von Quentin Tarantino, auf dessen oftmals angekündigten dritten Teil ich ja noch immer sehnsüchtig warte.


Den Kung Fu-Film als solches mag es nicht mehr geben, Spuren davon finden sich aber in jedem Action-Streifen, wie zum Beispiel in den ultrabrutalen Kämpfen in den indonesischen “The Raid”-Filmen. Comics gibt es natürlich auch, unzählige Ausgaben von “Lone Wolf and Cub”, Marvels “Master of Kung Fu” (welches ich sehr gerne in den neu aufgelegten digitalen Editionen lese) und die wunderschön gezeichneten Abenteuer von Danny Rand alias Iron Fist.


Die Kung Fu-Welle ist in den 1970er-Jahren übrigens auch in Jamaica unglaublich populär gewesen; die bitter arme Bevölkerung konnte sich mit den exotischen Underdogs aus Fernost unglaublich gut identifizieren. Wir wissen zum Beispiel, daß Lee “Scratch” Perry ein fanatischer Bruce Lee-Fan war, und sich 1975 (zum Glück für uns Verehrer) zu der legendären Schallplatte “Kung Fu meets the Dragon” inspirieren ließ.


Perry war nicht der einzige Kung Fu-begeisterte Reggae/Dub-Produzent. 2004 erschien eine wunderbare Trojan-Compilation mit dem Titel “Kung Fu! Reggae vs. The Martial Arts”, auf der sich nicht nur Lloyd Parks Reggaeversion von “Kung Fu Fighting” befindet, sondern auch so grandiose Nuggets wie “Hap Ki Do” von Big Youth, “Karate” von Dave & Ansel Collins und “Black Belt Jones” (The Upsetters), ein Tribut an den in den 1970ern immens populären Blacksploitation-Star Jim Kelly. Der Karatelehrer hatte 1973 eine Rolle in “Enter The Dragon”, bevor seine eigene Karriere im Jahr darauf in “Black Belt Jones” (dt. “Freie Fahrt ins Jenseits”) im Schmuddelkino begann.

 

“Kamikazi Dub” von Prince (King) Jammy wollen wir nicht vergessen - der Bezug zum Thema Kung Fu ist hier allerdings eher in so fantasievollen, reizend falsch geschriebenen Klischee-Titeln wie “Shoalin Temple”, oder “Oragami Black Belt” zu finden, während die Musik wahllos aus einer der unzähligen Dub-Sessions des Meisterproduzenten stammen dürfte. Das Cover wiederum entschädigt für alles.


2012 erschien ein weiterer wichtiger Release in diesem von mir so hochgeschätzten Sub-Sub-Genre, noch dazu von meinem Lieblingsproduzenten, Prince Fatty: "Prince Fatty vs The Drunken Gambler". Da gab es sogar eine richtig coole Story: "A true tale of betrayal and revenge. When Prince Fatty discovers that his former master has indeed turned to the dark side, a broken oath releases 10 fatal strikes of Sound System Specials. Only Prince Fatty can stop the Drunken Gambler's evil plan, but to do so, he must first battle the deadly team of “Disco Monks” that will stop at nothing in the service of their overlord.


No mercy is shown as Daddy Horseman strikes the blood stained swords of arch rivals and sworn enemies. Backed by the 'Supersized' assasins and the Mutant Hi- Fi, each having their unique kung fu style and weapons in an epic sound system battle lasting over 30 mins. Featuring Studio One legend Winston Francis and George Dekker from the Pioneers as the invincible Twins of Fury, Hollie Cook as the deadly Angel of Vengeance and as special guest, the infamous Dennis Alcapone
."
²

*** 

¹ http://clonesofbrucelee.co.uk/?i=2

² Text von Bandcamp.

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